Jürgen Soyka und seine Kollegin Tanja Eckers haben wirklich Sinn für Humor – dabei ist das Duo in außerordentlich ernsthafter Mission unterwegs. Die beiden sind Verkehrssicherheitsberater der Direktion Verkehr der Kreispolizei Heinsberg und machten in der vergangenen Woche Station an den beiden Standorten der EKS in Wegberg und Merbeck, „um Kinder mit dem Fahrrad sicher auf die Straße zu bringen“, wie der Verkehrssicherheitsberater erklärt. Dafür hatte das Duo einen anspruchsvollen Fahrradparcours im Gepäck, der den Zweitklässlern an insgesamt acht Stationen einiges abverlangte. „Dieser Parcours ist ein reines Motoriktraining“, verdeutlicht Jürgen Soyka, „um den zu meistern, müssen die Kinder ihr Fahrrad gut im Griff haben“.

Und wie nötig die Schüler dieses Training haben, zeigte sich beim Durchfahren des Parcours an vielen Stellen. Während das Abschreiten der einzelnen Stationen - mit Erklärungen von Tanja Eckers – im Gänsemarsch noch problemlos funktionierte, kamen einige Zweitklässler auf dem Drahtesel schon ganz schön ins Straucheln. Was in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen ist. „Dieser Parcours ist sehr anspruchsvoll für Siebenjährige“, weiß Jürgen Soyka aus langjähriger Erfahrung, „er gibt uns aber eine gute Wasserstandsmeldung darüber ab, wie fit die Kinder auf dem Fahrrad sind. Viele überschätzen ihre Fähigkeiten.“ 

An den acht Stationen wurden typische Situationen des Straßenverkehrs nachempfunden, für die es die Zweitklässler zu sensibilisieren galt. Gestartet wurde an Station eins mit dem Schulterblick und dem Handzeichen, das deutlich macht: jetzt geht es los. Danach folgte ein schmales Spurbrett, das eine Engstelle simulierte, auf dem es in erster Linie darum ging, das Gleichgewicht zu halten. Als nächstes folgte die sogenannte „Stock-Mutter“, bei der die kleinen Radfahrer eine Hand vom Lenker nehmen sollten, um den Stock, den der Helfer in die Luft hielt, zu berühren. „Das ist eine wichtige Übung, denn um beim Radfahren ein Handzeichen machen zu können, müssen die Kinder einhändig sicher fahren können“, verdeutlicht Tanja Eckers. An Station vier waren mit gelben und schwarzen Holzklötzchen zwei große Kreise markiert, die es zu durchfahren galt. „Der Sinn hier ist es, in der Spur zu bleiben und die Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen“, erklärt Jürgen Soyka. Zudem galt es beim Ausfahren aus dem Kreisel auf den Gegenverkehr zu achten. „Wenn ihr hier zusammenstoßt, dann knallt es richtig“, gab Tanja Eckers den kleinen Radlern mit auf den Weg. Bei Station Nummer fünf mussten die Kinder dann ein Schrägbrett überfahren und mit den Unebenheiten des Boden zu recht kommen, ehe sie an Station sechs dann nochmal so richtig gefordert wurden. Leicht-versetzte rot-weiße Pylone sollten einen Spurwechsel simulieren, den die Kinder auf Kommando vollführen sollten. „Das ist eine sehr hohe Anforderung“, sagt Jürgen Soyka, „denn während Handzeichen und Schulterblick beim Start im Stehen noch gut funktionieren, sind sie beim Fahren deutlich schwieriger.“ Auf der Zielgeraden des Parcours mussten die Schüler dann noch Slalom durch einige Stangen fahren und zu guter Letzt eine Zielbremsung an einer Eisenstange hinlegen, die auf zwei kleinen Holzklötzchen thronte.

Und dabei zeigte das Duo seine humoristische Art: Bei der Begehung der einzelnen Stationen zu Beginn des Trainings erklärte Tanja Eckers, dass die Kinder „mit Vollgas aus dem Slalom kommen sollen, dann den Lenker hochreißen müssen und über das kleine aufgebaute Hindernis springen sollen.“ Nach lautstarken Protesten der Kinder, klärte das Duo natürlich alle auf, dass das nur ein Spaß gewesen sei, was zu großen Erleichterung bei den Übenden führte. Eine Stunde lang dauerte pro Klasse das Training wobei Jürgen Soyka resümierte: „Übung macht den Meister. Nach drei oder vier Runden durch den Parcours wird vieles schon deutlich besser gehen als zu Beginn“. Deshalb gibt der erfahrene Verkehrssicherheitsberater auch allen Eltern etwas ganz wichtiges mit auf den Weg: „Üben sie mit Ihren Kinder so viel wie möglich weiter.“

Weiter geübt wird mit Jürgen Soyka und seiner Kollegin auch noch zweimal an der EKS: Im dritten Schuljahr steht der Parcours erneut auf dem Plan, dann in verschärfter Version, ehe im vierten Schuljahr die Fahrradprüfung ansteht, in der es dann auch noch Verkehrsregeln zu beachten gilt. Außerdem stattet das Duo von der Direktion Verkehr den Schülern noch einen weiteren Besuch ab, um alles rund um das Thema Fahrradhelm zu besprechen. „Dann überprüfen und testen wir die Größe und den richtigen Sitz des Helmes und geben den Eltern eine Bedienungsanleitung mit, wie man die Riemen und Gurte an so einem Helm richtig einstellt“, sagt Jürgen Soyka zum Abschluss. An dickes Dankeschön geht an alle Helfer, die an den Stationen geholfen haben.

 

Fahrradparcours

Foto Merbeck Eingang
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